PRESSEAUSZÜGE "DIE ZEIT IST DA"

OÖN 2001

Der Alltag des Altseins


Hat es sich ausgelebt, wenn man zum letzten Mal die Wohnungstür hinter sich zusperrt und mit dem Koffer Richtung Altersheim aufbricht?

Was bewegt die Menschen beim letzten Umzug vor dem allerletzten zwischen den sechs Brettern? So verschieden, wie sie bisher ihr Leben gelebt haben, werden sie bleiben - auch wenn sie jetzt alle hinter den gleichen Türen im Norm-Zimmer einen genormten Tag haben.

So setzt sich die resolute Frau R. mit allem Neuen auseinander - auch mit den modernen Kunstwerken, die sie - dank "Kunst am Bau" - im Altersheim umgeben.

So freut sich der gehbehinderte Herr F. über die Pflege, die er jetzt genießt, erwartet sich nichts mehr, außer, dass "seine Rosl" ihn bald zu sich holt.

Edith Stauber und Michaela Mair haben völlig unaufdringlich ein Stück Alltag des Altseins aufgezeichnet. Sie bekommen offnen Antworten auf vorsichtige Fragen

"(Was macht Ihnen denn Spaß?" - "Wenn i kane Schmerzen hab.") Sie stellen nicht das System in Frage, sie stellen fest, wie es funktioniert und wie der Einzelne damit umgeht. Das Alter ist kein Gleichmacher, das Zusammenleben von Dementen und Wachen, Renitenten und Sanften, Gesprächigen und Grantigen ist keine einfache

Lebensform. Besser als viele der Alten wahrnehmen, werden diese Energien in den Künstlerarbeiten im Heim ausgedrückt. Ulrike Steiner


Stills